Daniela Kronenburg Kassiererin

„(…) mit Lagos habe ich gelernt, daß man mit Pferden durchaus kommunizieren kann, wenn man sich auf ihre Sprache einläßt (…).”

Von Kindesbeinen an haben mich Pferde fasziniert. Nach anfänglichen Standard-Reitstunden und den ersten „Wild-West-Abenteuern“ mit meinem ersten Pflegepony habe ich dann mein erstes eigenes Pony von meinem Azubigehalt finanziert. Dieser war aber leider sehr kränklich und starb schon mit viereinhalb Jahren. Dann bin ich meinem Seelenpferd Lagos begegnet, einem Kaltblüter, der mich 28 Jahre durch mein Leben begleitet hat. Mit ihm habe ich irgendwie gefühlt alles ausprobiert, was die Reiterwelt so hergibt. Als er 18 war, bin ich glücklicherweise bei der Schule der Légèreté hängen geblieben, durch die ich zumindest reiterlich eine feinere Kommunikation mit dem Pferd gelernt habe. Schon in den ersten Jahren mit Lagos habe ich gelernt, daß man mit Pferden durchaus kommunizieren kann, wenn man sich auf ihre Sprache einläßt und es war für mich ein großes Aha-Erlebnis, als ich das Gelesen über die Sprache der Pferde dann bei Lagos ausprobieren konnte und den Eindruck hatte, als wäre er froh darüber, daß ich mich endlich bemühe, eine gemeinsame Sprache für uns zu finden. Es sollte aber noch Jahre dauern, bis ich diese Sprache besser beherrschte.

Nach Lagos‘ Tod habe ich über eine Anzeige bei Facebook das Ganymed-Fohlenprojekt kennengelernt und von Irina den damals zweieinhalbjährigen Herkules gekauft. Dieser Spaßvogel ist mit Abstand das albernste Pferd, was ich je getroffen habe. Aber er ist auch ein Künstler in Sachen Kommunikation. Mit ihm haben wir sehr viel mit intrinzisch motiviertem Training gemacht, also ihm immer wieder spielerisch Ideen gegeben, um irgend etwas zu machen und für gute Ideen seinerseits ihm Belohnung gegeben. Herkules ist hochmotiviert und hat Spaß an allem, was wir mit ihm machen. Diese Idee, über positive Verstärkung dem Pferd Gelegenheit zu geben, seinen Körper auszuprobieren und durch positive Bestätigung ihn dazu zu bringen, immer mehr zu machen, habe ich erst in 2019 kennengelernt. Die Idee dahinter ist aber auch, ein Nein des Pferdes zu akzeptieren. Wenn die Pferde kein Interesse haben an dem Spiel, dürfen sie sich abwenden und signalisieren, daß das heute nicht geht. Seither arbeite ich mit meinen Pferden sowohl mit Kommunikation als auch mit intrinzisch motiviertem Training. Das Ergebnis sind Pferde, die fast immer kommen, wenn sie mich sehen und Spaß an der „Arbeit“ haben. Meine Erfahrung ist, daß wenn die Pferde Nein sagen, in der Regel ein Grund vorliegt. Bei den jungen Pferden kann es durchaus der Zahnwechsel oder ein Wachstumsschub sein, es kann Streß in der Herde gewesen sein oder was auch immer. Ich würde mir wünschen, die Menschen würden den Pferden mehr zuhören. Die Kommunikation mit dem Pferd wollen alle, aber die wenigsten sind bereit, ein Nein des Pferdes zu akzeptieren oder zu hinterfragen, warum das Pferd Nein sagt. Eine wesensgerechte Haltung der Pferde ist für mich eine Selbstverständlichkeit, um Pferde gesund und glücklich zu erhalten.

Ich habe nach einer kaufmännischen Ausbildung an der Abendschule meinen Bilanzbuchhalter gemacht und bin nach mehreren Arbeitsplätzen in Buchhaltung und Controlling in der Firma meines Vaters gelandet, die ich inzwischen mit ihm gemeinsam führe. Meine Begeisterung für Buchhaltung und Kostenrechnung führte mich zu meinem Einsatz für den Verein Ganymed, für den ich seit ca. Mitte 2020 die Buchhaltung übernommen habe. Ich freue mich, auf diesem Weg dieses tolle Projekt pro Pferd unterstützen zu können.